Baum weg – Als wäre es nix

Schockiert zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger in OHZ über die Pläne, für einen Parkplatz zwei große gesunde Bäume zu fällen. Im Innenstadtbereich sollen hinter dem Von Seggern Haus eine über 100-jährige Blutbuche und eine ca. 60 Jahre alte Kastanie weichen. Die Bäume bilden Sichtschutz und Einfriedung für den Hof der Menckeschule.

Aber nicht nur das. Vor wenigen Wochen erst wurde im Umweltausschuss über den Fortbestand der Baumschutzsatzung beraten. Selbst der Liberale Axel Kook sprach sich für Regelungen zum Schutz dieses Allgemeingutes aus. Und jetzt sollen mir nichts, dir nichts gesunde Bäume fallen? Für Parkraum?

Osterholz-Scharmbeck hat von kaum etwas so viel zu bieten wie von Parkplätzen. Kostenlosen noch dazu. Kann es denn politischer Wille sein, dass selbst die Kleinsten nun vom Pausenhof aus die Blechflut bewundern dürfen statt Schatten spendende Baumkronen genießen zu können?

Wir sagen: Nein! Das kann und darf nicht umgesetzt werden. Einer Änderung des Bebauungsplanes wurde – völlig unverständlich – in geheimer Abstimmung abgelehnt.

Am Donnerstag kamen in strömendem Regen gut zwei Dutzend Bürgerinnen und Bürger vor die Menckeschule, um ihren Unmut über die geplante Fällung zu bekunden. Auch Baudezernent Manuel Reichel war gekommen und nahm sich Zeit, den Sachverhalt aus Sicht der Verwaltung darzulegen. Brigitte Neuner-Krämer und Anja Heuser von der Grünen-Fraktion sowie weitere Ratsmitglieder waren ebenfalls anwesend und wendeten sich an die Umstehenden.

Es bleiben so viele offene Fragen.

Wenn man auf dem Platz vor der Menckeschule den Blick schweifen lässt so stehen auf dem großen Bereich direkt hin zur Teichstraße 20 Jahre alte Bäume zwischen den parkenden Autos. Sie sehen spärlich aus, wenn man ihre kargen Äste mit der prachtvollen Kastanie hinter dem Kammann-Gebäude oder der Blutbuche hinterm Von-Seggern-Haus vergleicht. Es braucht seine Zeit, bis stattliche Kronen Schatten und im Sommer milde Kühle spenden. Wir hoffen, dass in der Abwägung zwischen Bau und Baum doch noch die Waage Richtung Vegetation ausschlägt. Die hat schlicht und ergreifend mehr Zukunft und bedeutend mehr Leben als ein leerer und karger Parkplatz.

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